Publikation
Images in Conflict
Kapitel
Wie den Bildern Wirksamkeit verleihen?

Welche visuellen Kommunikationsstrategien können in einer von gesellschaftlichen Brüchen zerrissenen, globalisierten Welt dazu beitragen, entstandene Lücken zu füllen und die Gesellschaft voranzubringen? Angesichts des Wandels gesellschaftlicher
Dynamiken und der Transformationen, denen die Produktion und Rezeption von Bildern, insbesondere in einem digital geprägten Umfeld, unterliegen, erweist sich ein ungebrochenes Vertrauen auf Formen des 20. Jahrhunderts als unzureichend und irreführend. Wie können wir, im gleichzeitigen Bewusstsein des enormen, ebenso nutzbringenden wie destruktiven Potenzials digitaler Medien, einen kohärenten und fruchtbaren Paradigmenwechsel herbeiführen? Welche Rolle spielen dabei Fachleute oder ernsthafte Amateure? Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Subjekt, Rezipient*in und Fotograf*in innerhalb dieses Prozesses noch enger werden? Wie kann Fotografie als proaktives, auf das Verhindern bzw. Minimieren von Katastrophen hinwirkendes Medium anstatt als reaktives, auftretende Katastrophen abwartendes Medium gedacht werden? Wie kann das steigende technische Vermögen, die Trägermedien Fotografie, Video und Ton zu verbinden und zu synthetisieren, Kommunikation stören und eine Bedrohung für Demokratien darstellen? Wie kann man darauf angemessen reagieren? Schlussendlich: Wo stehen wir in Bezug auf unsere Nutzung visueller Medien und wo wollen wir hin?