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Akteure und Perspektiven

Israel / Palästina ist einer der wichtigsten Produktionsstandorte für den internationalen Fotojournalismus. Während die in der Region produzierten Bilder häufig Gegenstand kritischer Diskussionen sind, wird jedoch nur selten auf die Akteur*innen und Strukturen des Fotojournalismus in der Region geschaut. Dabei helfen die dort zu beobachtenden Phänomene auch dabei, die publizierten Bildwelten besser zu verstehen. Darüber hinaus lassen sie Rückschlüsse auf den Fotojournalismus im Allgemeinen und die Konfliktfotografie im Besonderen zu. Im Aufsatz werden einige zentrale Ergebnisse einer Studie über den internationalen Fotojournalismus vorgestellt, mit der das fotojournalistische Handeln internationaler, israelischer und palästinensischer Fotoreporter*innen am Produktionsstandort Israel / Palästina untersucht wurde. Im Aufsatz geht es vor allem darum, Unterschiede in den Praktiken und Routinen verschiedener fotojournalistischer Berufsgruppen zu identifizieren sowie journalismusimmanente und konfliktbezogene Einflussfaktoren auf das fotojournalistische Handeln herauszuarbeiten. Der Aufsatz folgt der These, dass es nur die Abkehr von der Beschäftigung mit dem publizierten Bild und die Auseinandersetzung mit Herstellungsbedingungen und -praktiken ermöglichen, die komplexe Struktur sowie das Akteursgefüge des zeitgenössischen Fotojournalismus zu verstehen. Am Ende wird folgerichtig für die Entwicklung einer angewandten Fotojournalismusforschung plädiert.