„Nutze ich die Menschen in meinen Bildern aus? Ist es moralisch zu rechtfertigen, als Fotograf in Kriegsgebieten zu arbeiten? Warum sind wir von Bildern des Elends anderer angezogen? Produziere ich Kriegs-pornographie?“ Diese Fragen stellte sich der Fotograf Christoph Bangert, der über zehn Jahre für internationale Magazine in Krisenregionen wie Afghanistan, Irak, Indonesien, Libanon und Gaza unterwegs war. In seinem Buch War Porn versammelt er Aufnahmen, die gewöhnlich Prozessen der Zensur anheimfallen: der Selbstzensur des Fotografen, der sich bei manchen Bildern im Buch nicht daran erinnert, sie gemacht zu haben. Aber auch den journalistischen Auswahlprozessen der Redaktionen und publizierenden Medien sowie der Zensur der Betrachter, die sich entscheiden und überwinden müssen, diese Bilder anzuschauen.