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Wie den Bildern Wirksamkeit verleihen?

Das journalistische Projekt Atlas der Angst von Dirk Gieselmann und Armin Smailovic soll beispielhaft als eine ‚neue‘ Art des Kriegsjournalismus verstanden und interpretiert werden. Dabei geht es vorrangig darum, auf die Notwendigkeit einer neuen Art des Berichtens vom Krieg abzuheben, die letztendlich durch die Veränderung des ‚Gegenstands‘ Krieg selbst notwendig wird. Es geht weniger um die (subjektive oder dokumentierende) Abbildung des Konflikts als vielmehr um die Rekonstruktion von Erinnerungsbildern, Geschichtsorten und die Kartografierung diffuser Aussagesysteme. Eine spezifische Art der Aufschreibung (als Überlagerung) charakterisiert den Atlas der Angst. Der Atlas unternimmt den Versuch, den Krieg als Konsequenz einer vorausgegangenen ‚Befürchtung‘ (oder Paranoia) zu lesen, und erfasst Krieg, Gewalt und Konflikt als die Konsequenz der Verängstigung. Und er untersucht die Gründe dieser Verängstigung. Er befragt die Erinnerung, er befragt den Raum und die Orte, er untersucht Muster von Orientierung.