Jahr
2009

Mit Wirksamkeit und Omnipräsenz von Bildmaterial in Krisensituationen setzte sich der Filmemacher und Künstler Harun Farocki auseinander. Seine Videoarbeit ›Ernste Spiele‹ beleuchtet die Verwendung von Computerspiel-Technologien zur Ausbildung amerikanischer Soldaten – sowohl zur Vorbereitung auf den Kriegseinsatz als auch zur Behandlung traumatisierender Erlebnisse. In ›Watson ist hin‹ bereiten sich vier Marines auf einem Stützpunkt der Marine in 29 Palms, Kalifornien auf den Ernstfall vor. An Computern sitzend simulieren sie die Fahrt in einem Panzerfahrzeug durch afghanisches Gelände. Die animierte Computer-Landschaft geht auf die geografischen Daten Afghanistans zurück und erlaubt somit eine detaillierte Geländeausbildung und Strategieübung. Der Ausbilder platziert Sprengsätze und setzt im Gelände ›Aufständische‹ aus. Watson, der Bordschütze des Panzerfahrzeugs, wird von einem Heckenschützen getroffen und überlebt den Einsatz nicht.