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Kapitel
Wie den Bildern Wirksamkeit verleihen?

Im folgenden Beitrag wird die Frage nach einer alternativen Praxis der Fotografie ins Zentrum gestellt. Es wird ein Bogen gespannt, der von ambivalenten Erfahrungen beim Fotografieren in Konfliktregionen zu theoretischen Skizzen über das fotografische Spannungsfeld führt, das von ungleichen Positionen und Beziehungen der beteiligten Menschen geprägt ist. Davon ausgehend wird die Notwendigkeit formuliert, kollektive Praxis- und Übungsfelder zu erschließen, um die ambivalenten Beziehungen im Spannungsfeld der Fotografie als solche wahrnehmen zu können, sie nicht lediglich als Hindernisse im fotografischen Alltag zu betrachten, sondern einen menschenwürdigen Umgang mit ihnen zu entwickeln. Alternative Fotopraxis sollte demnach die Bedeutung der Beziehungen zwischen Menschen und Bildern, aber auch zwischen Menschen untereinander begreifbar machen. Mit der Generativen Bildarbeit wird in diesem Beitrag schließlich ein konkreter methodologischer Vorschlag gebracht, um auf kollektive Weise das transformative Potenzial fotografischer Praxis zu bedienen. Dabei lässt sich die Fotografie als Wahrnehmungs-, Interaktions-, Dialog- und Reflexionsform erschließen und sowohl für dialogische Bildungsarbeit als auch partizipative Forschung nutzen. Es vollzieht sich ein wechselseitiger Lernprozess, durch den die Beteiligten immer wieder mit ihren Handlungen, Bildern und Geschichten zueinander in Beziehung treten und die Grenzen zwischen ,eigen‘ und ,fremd‘ ausloten.